Einmal zur Krampusnacht?

Die Krampusnacht entstammt jahrhundertealter Folklore aus den Alpenländern und ist eine Nacht Anfang Dezember, die der dämonischen Gestalt Krampus gewidmet ist, einem Wesen, das halb Dämon und halb Ziege ist.
In Österreich und im gesamten deutschsprachigen Alpenraum ist der dämonische Charakter ein wesentlicher Bestandteil der Adventszeit. Der Legende nach schlich sich Krampus am Abend des 5. Dezember aus seinem Versteck, um ungehorsame Kinder zu bestrafen, indem er sie auspeitschte und in die Unterwelt schleifte. In jüngerer Zeit geht es dabei jedoch eher um gute Unterhaltung und jede Menge Alkohol.
Waren Sie in diesem Jahr frech und aufsässig? Verwischen Sie schnell alle Spuren, denn ansonsten riskieren Sie den Zorn dieses uralten Dämons mit seiner langen Zunge und dem Stock. Wenn Sie Salzburg besuchen möchten, um die Kreatur persönlich kennenzulernen, finden Sie hier sechs wissenswerte Dinge über die Krampusnacht.

Wer ist Krampus?
Kurz gesagt, ist Krampus der traditionelle Bösewicht, der in Begleitung des Weihnachtsmanns auftritt.
Während Letzterer fröhlich und großzügig brave Kinder mit Geschenken belohnt, ist der Krampus der böse Gegenspieler, ein jahrhundertealter mythischer Dämon.
Er erscheint als teuflische Figur mit Hörnern, dunklem Haar, Reißzähnen, langer Zunge und ziegenartigem Bart, ganz ähnlich den typischen Darstellungen des Satans, des Anti-Nikolauses, der mit Kette und Glocke auftritt. Es handelt sich dabei also um eine Horrorgeschichte, die zum Leben erweckt wird.
Er peitscht mit seiner langen Zunge und einem Bündel Birkenstangen herum, um ungezogene Kinder zu schlagen, und kommt jeden Dezember nach Salzburg, um schlitzohrige Kinder zu entführen.
Ursprünglich war Krampus eine rein heidnische Schöpfung, angeblich der Sohn von Hel aus der nordischen Mythologie. In den Alpenstaaten glaubte man, dass Krampus und seine Perchten (Armee der schlecht gelaunten Elfen) das Gebiet durchstreiften und Unheil und Chaos verursachten, wem auch immer sie begegneten. Während die Elfen besonders gern faule Leute, widerspenstige Jugendliche und Betrunkene auspeitschten, entführte Krampus kurzerhand alle Missetäter.
Im Laufe der Jahrhunderte verdrängte das Christentum das Heidentum und Krampus erhielt eine neue Rolle in der Gesellschaft: Der böse Kumpan des Weihnachtsmanns – ähnlich wie Zwarte Piet in den Niederlanden, Père Fouettard in Teilen Frankreichs und Knecht Ruprecht oder Belsnickel in Deutschland.

Was ist die Krampusnacht?
Während das Ereignis und alle Assoziationen mit der Bestie zuerst von der katholischen Kirche und später von den Faschisten unterdrückt wurden, erlebte das Interesse an der Krampusnacht und an Krampus in letzter Zeit eine Wiederbelebung.
In der Krampusnacht entfesselt der sagenumwobene Krampus seine Schreckensherrschaft: Prügeln mit Stöcken, Entführungen und sogar Ertrinken sind typische Folgen, wenn man auf der Liste der Ungezogenen landet.
Während es früher das Ziel war, den Kleinen Angst und gutes Benehmen zu vermitteln, ist die Veranstaltung heute eher eine Ausrede, um die alpine Tradition von Halloween und Weihnachten mit altmodischer Fröhlichkeit zu würdigen: gutes Essen, Alkohol in Hülle und Fülle, aufwändige Kostüme und Trara im Überfluss.

Wie die Krampusnacht gefeiert wird
Ein Winterwunderland mit einer bösen Wendung. Zu den wichtigsten Ereignissen zählen die Krampusparade und der Krampuslauf, bei dem tausende Männer in Gestalt des Krampus durch die Straßen der Stadt ziehen, um Passanten zu erschrecken.
Wenn Sie sich den Dämonen anschließen möchten, was ein großartiger Spaß ist, dann gibt es dabei keine halben Sachen. Männer müssen Masken aus Holz tragen, die furchterregend wirken. Hörner, Reißzähne und blutunterlaufene Augen sind dabei typisch, und die Kleidung muss traditionell aus Ziegen- oder Schafshaut hergestellt sein, um den legendären Beschreibungen zu ähneln, wie sich Krampus wirklich kleidete.
Frauen können auch mitmachen, indem sie zu „Frau Perchta“ werden. Wie die Krampusse sollte auch Frau Perchta hässliche Masken, zerzaustes Elfenbeinhaar und lange gotische Gewänder tragen.

Wo die Krampusnacht gefeiert wird
Am 6. Dezember feiert man in Österreich, Deutschland und in vielen anderen Alpenländer das Nikolausfest. Der Abend davor ist die Krampusnacht.
Bereits an den Tagen vor der Veranstaltung werden in ganz Salzburg Feste gefeiert, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Keinesfalls verpassen sollten Sie jedoch den Krampuslauf am 5. Dezember.

Teilnahme an der Krampusparade und dem Krampuslauf
Wie Krampus selbst ist Parade alles andere als niedlich und ordentlich.
Die ausschließlich in der Dunkelheit Marschierenden sind furchterregend gekleidet, und einige warten entlang der Strecke mit akrobatischen Darbietungen wie z. B. Saltos und Radschlagen auf.
Die Veranstaltung an sich ist kostenlos und es ist mit großem Andrang zu rechnen. Über 200 Parade-Clubs erstellen monatelang Parade-Kostüme, Marschformationen und Partypläne. Treffen Sie also früh ein, um sich einen guten Platz zu sichern, an dem Sie das Spektakel verfolgen können.
Zu der Veranstaltung gehört auch ein Rennen. Wenn Sie also kein Zuschauer sind, sollten Sie sich auf spontane Verfolgung und mögliches Auspeitschen einstellen.

Schmankerl für ungezogene Erwachsene
Speisen und Getränke haben schon immer die Menschen zusammengebracht, und wenn es sich dabei um österreichische Spezialitäten handelt, ist es schier unmöglich, sich bei diesem herrlichen kulinarischen Angebot in der ganzen Stadt nicht näherzukommen.
Achten Sie auf den nicht versiegenden Obstschnaps oder den herrlichen Glühwein, der an den nahegelegenen Ständen serviert wird und Ihnen dabei hilft, fröhlich und warm zu bleiben, während Sie sich mit köstlichen Kuchen und Backwaren wie süßem und würzigem Stollen, süßen Knödeln und frisch zubereiteten Krapfen verwöhnen lassen.
Genießen Sie die Veranstaltung in vollen Zügen, indem Sie einen Wochenendtrip in die Stadt unternehmen. Erfahren Sie hier, wie Sie zwei spannende Tage in Salzburg verbringen können.